Die Übersetzerin Martina Tichy über Levithans „Letztendlich sind wir dem Universum egal“
Martina Tichy hat den hier besprochenen Roman „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ von David Levithan ins Deutsche übersetzt. Ich habe sie gefragt, ob sie dazu etwas schreiben würde. Hier ist ihre Antwort:
Das Übersetzen von David Levithans Jugendroman „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ war eine reine Freude – weil ich nach dem ersten Lesen des gesamten Manuskripts das Gefühl hatte, dem Autor vertrauen zu können, das ist schon mal ein unglaublicher Bonus. Und dieses Gefühl hat sich während der Arbeit an dem Manuskript noch verstärkt. Der einzige Problempunkt war der letzte Satz: „For the first time in my life, I run.“
„Run“ heißt ja zunächst einmal „rennen/laufen“, das konnte es nicht sein, denn der 16-jährige Erzähler ist sicherlich das ein oder andere Mal in seinem schillernden Leben gerannt/gelaufen. „Davonlaufen“ („to run away“) kam ebenfalls nicht in Frage, denn auch das hat er bereits diverse Male getan. In meiner Not wandte ich mich an den Autor und fragte, ob ich diesen letzten Satz sehr frei übersetzt könne, nämlich so: „Zum ersten Mal gehe ich meinen eigenen Weg“ -? Und er antwortete: „Perfect!“Glücksmomente einer Übersetzerin –
Martina Tichy, 7. Juni 2018